TV-Training kritisch betrachtet

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Hitzschlag bei Hunden

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Brustgeschirr oder Halsband

In den letzten Jahren sieht man immer mehr Hunde, die über ein Brustgeschirr geführt werden, früher wurden beinahe ausschließlich Halsbänder verwendet. Deshalb werden wir häufig gefragt, welche Art der Halsung wir empfehlen. Unsere Antwort auf diese Frage lautet eindeutig: das Brustgeschirr!

Die Gründe hierfür sind folgende:

Das Geschirr schont die Gesundheit des Hundes, denn sein gesamter Halsbereich bleibt unbelastet. Das hat zur Folge, dass die empfindliche Halswirbelsäule geschont wird, die beim Tragen eines Halsbandes extremen Belastungen ausgesetzt wird, denn nicht nur sie wird beeinflusst, sondern jeder Druck oder Ruck verursacht weiterlaufende Bewegungen im ganzen Körper, da der Hundekörper dabei verbogen wird.

Zusätzlich werden die Luftröhre und der Kehlkopf belastet, weshalb ein ziehender (oder gezogener!) Hund röchelt und hustet. Dies ist aber nicht das einzige Problem, denn wie alle Körperstrukturen hängt der Kehlkopf nicht einfach frei im Hals-Rachen-Bereich, sondern ist in ein Weichteilgewebe eingebetet. Das wichtigste Weichteilgewebe (leider häufig in seiner Funktion und Wichtigkeit verkannt) ist das Bindegewebe und bindegewebsartige Strukturen vernetzen unseren gesamten Körper. Dadurch kommt es zu einer Fernwirkung auf den gesamten Körper, wenn an einer Stelle eingewirkt wird. Es ist so, als ob man an einer Tischdecke zieht: Nicht nur der Teil, an dem wir ziehen, bewegt sich, sondern auch der Rest der Decke. Bezogen auf den Leinenruck oder das Ziehen am Halsband (bis zu einem gewissen Grad, aber deutlich abgeschwächt, auch beim Ziehen im Brustgeschirr) bedeutet dieses, dass der Hundehalter immer auch auf weiter entfernt liegende Gewebe einwirkt. Dieses Gewebe wird (meist) nicht direkt mechanisch verletzt, sondern reagiert auf Reize (Leineruck/ Zug) über eine neuroreflektorische Verkettung, da in ihm zahlreiche Rezeptoren sitzen, die für die Reaktion auf Einwirkungen verantwortlich sind. Deshalb spricht man von einem neuroreflektorischem Regelkreis. Bei unangenehmen Reizen kommt es zur Spannungserhöhung im Gewebe, die sich entlang der Bindegewebszüge weiter fortsetzen und so auch auf andere Strukturen einwirken (vergl. Tischdeckenprinzip).

Da das Bindegewebe auch Nerven, Gefäße und Lymphbahnen umhüllt, führt eine Spannungserhöhung in ihm zu einer Verschlechterung der Zirkulation (Blut- und Lymphfluss) und ggf. zu einer Stimulation des Nervengewebes, was eine Entzündung nach sich ziehen kann.

Gerade im Halsbereich gibt es sehr viele empfindliche Strukturen: Neben dem Kehlkopf, der natürlich auch durch eine direkte mechanische Einwirkung wie den Leinenruck verletzt werden kann, liegt ein Stück weiter oben das Zungenbein,
bei dem es sich ebenfalls um einen empfindlichen
Bereich handelt, der über die Muskulatur mit dem Kehlkopf, dem Unterkiefer, der Zunge, dem Brustbein, dem Schlundkopf und über eine knorpelige Verbindung sogar direkt mit dem Schädel verbunden ist!

Spätestens hier wird deutlich, dass neben den direkten lokalen Einwirkungen auch immer mit Fernwirkungen bei Manipulationen über das Halsband gerechnet werden muss, da die
erwähnten Muskeln zum Teil im Bereich des Halses verlaufen. Einwirkungen auf diese Muskeln können über so genannte Läsionsketten (über Spannungserhöhung entlang der Bindegewebs-ketten) auch zu Spannungserhöhungen und in Folge Strukturschädigungen in anderen Geweben führen.

Im Bereich der oberen Kopfgelenke kann es bei Störungen zu Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen und sogar Tinnitus kommen. Zu weiteren Symptomen zählen bei Störungen in der oberen Halswirbelsäule (C0-C2) Konzentrations- und Wahrnehmungsprobleme, Nervosität, Müdigkeit, Probleme mit dem Kiefer, den Augen und Ohren und Kopfschmerzen. Zu den Symptomen bei Störungen im Bereich der unteren Halswirbelsäule (C3-C7) zählen unter anderem Lahmheiten in den Vordergliedmaßen. Häufig ist eine Schonhaltung zu beobachten, bei der der Kopf tief getragen wird, um dem Schmerz auszuweichen.

Vom Menschen weiß man, dass Störungen im Bereich der Halswirbelsäule zu Schwindel und Gleichgewichtsproblemen führen. Zusätzlich bestehen über die Halsfaszien (ebenfalls Bindegewebsstrukturen) Verbindungen zur Schilddrüse und Nebenschilddrüse. Das Halsband muss also gar nicht direkt auf der Schilddrüse liegen, um auch diese zu beeinflussen. Außerdem verläuft in der Drosselrinne eine wichtige Vene. Wird dort durch ein Halsband Druck aufgebaut, kommt es zu einem venösen Rückstau in den Schädel, der zu einer Druckerhöhung und als Folge dieser zu Kopfschmerzen führt.

Schon 2006 wurde die Studie „Effects of the Application of Neck Pressure by a Collar or Harness on Intraocular Pressure in Dogs“ veröffentlicht, deren Ergebnisse eindeutig belegen, dass Hunde, die über ein Halsband geführt werden, eher zu Glaukom und grauem Star neigen. Ebenso wird in der Studie darauf hingewiesen, dass bei Erkrankungen des Auges, für die ein erhöhter IOP (intraokulärer Druck) verantwortlich ist, das Tragen eines Halsbandes fatale Folgen hat.

Es gibt viele weitere anatomische Strukturen, die durch ein Halsband negativ beeinflusst werden und Schmerzen verursachen: Arterien, Venen, Hirnnerven, Speiseröhre, Luftröhre, Lymphknoten und Schilddrüse. Das Problem liegt allerdings darin, dass die Schäden an ihnen nicht so offensichtlich zu beobachten sind wie zum Beispiel ein gebrochenes Bein. Bei Schmerzen an der Halswirbelsäule hinkt der Hund oftmals nicht, seine Schluckbeschwerden kann er uns nicht erzählen, ein leichtes Hängen des Augenlides fällt dem Laien ebenso wenig auf wie eine verengte Pupille usw. usw.

Um die oben genannten Symptome wirklich zu verstehen, schlagen wir Ihnen folgendes Experiment vor: Legen Sie sich selbst ein breites, weiches Halsband um, hängen Sie eine Leine ein und bitten Sie einen Freund, diese zu halten, während Sie Ihren Körperschwerpunkt nach vorne richten (1).

Achten Sie darauf, dass Ihr Körpergewicht wirklich im Halsband hängt (wie bei einem ziehenden Hund) und probieren Sie nun aus, wie lange Sie diese Position halten können und welche körperlichen Symptome entstehen. Sie werden innerhalb weniger Sekunden spüren, wie sich das Blut im Kopfbereich staut, Sie einen starken Druck auf den Schläfen wahrnehmen und in Folge Kopfschmerzen bekommen. Wenn Sie dieser Eigenversuch noch nicht überzeugt, machen Sie die gleiche Übung noch einmal mit einem rundgenähten Halsband (2) oder einem Kettenwürger (3). Eine weitere Steigerung läge darin, den Freund am Ende der Leine zu bitten, Sie zu irgendeinem Zeitpunkt, der für Sie nicht absehbar ist, an diesem Halsband zurück zu ziehen, so wie man es als Mensch tut, wenn man den Hund schnell aus einem Gefahrenbereich nehmen muss.

Zeigen Sie sich verantwortlich für die Gesundheit Ihres Hundes und legen Sie ihm ein Geschirr an, das ihn vor den oben genannten Schäden schützt. Es ist vergleichbar mit dem Anlegen des Sicherheitsgurtes im Auto: Selbstverständlich tut man alles, um einen Unfall zu verhindern, aber wenn es zu einem kommt – möchten Sie dann den Sicherheitsgurt um den Hals gewickelt haben?!

Auch das Argument mancher Hundehalter, ihr Hund ziehe niemals an der Leine und deshalb bestünde keine Gefahr, entpuppt sich immer als falsch, denn selbst ein sehr gut ausgebildeter Hund ist ja nicht allein für die Leinenführigkeit verantwortlich, sondern ist immer auch abhängig von seinem Menschen am anderen Ende der Leine, dem es zu keinem Zeitpunkt passieren dürfte, dass er zum Beispiel unbewusst mit der Leine herumspielt oder den Hund gedankenverloren weiter zieht, weil er gar nicht bemerkt hat, dass dieser zum Beispiel zum Urinieren stehen bleiben wollte usw.

Neben den gesundheitlichen Aspekten gibt es aber noch weitere Gründe, ein Geschirr statt eines Halsbandes zu verwenden. Wenn Ihr Hund einmal aus einer Gefahrensituation herausgezogen werden muss, können Sie das an dem stabilen Rückensteg des Geschirres problemlos tun, ohne ihn zu würgen. Am Halsband ist es zum Beispiel nicht ohne weiteres möglich, den Hund aus einem Schacht oder Fluss herauszuziehen, ohne ihm dabei gesundheitliche Schäden zuzufügen.

Bei Hundebegegnungen, die mit einer gewissen Anspannung verlaufen, können Sie ebenfalls über den Rückensteg des Geschirres viel besser eingreifen als über das Halsband, denn um in dieses greifen zu können, müssen Sie von oben kommend in den Nacken des Hundes fassen, was von ihm schnell als Angriff interpretiert werden kann. Das wiederum kann im Eifer des Gefechts zu Abwehrreaktionen führen.

Hinzu kommt, dass Hunde unter anderem über Assoziation lernen, was bedeutet, dass sie einen Reiz, den sie gerade wahrnehmen, gedanklich mit dem Gefühl verbinden, dass sie zu diesem Zeitpunkt empfinden. Wenn Sie also auf einen anderen Hund, ein Kind oder auch Ihren Nachbarn zulaufen und Ihren Hund dabei sehr kurz, ruckartig oder sonst unangenehm am Halsband führen, wird er die dabei
unangenehmen Gefühle (keine Luft zu bekommen, Schmerz zu empfinden usw.) gedanklich mit diesem Tier oder dieser Person verknüpfen. Innerhalb kürzester Zeit können so Aggressionen entstehen, die sich der Halter in der Regel gar nicht erklären kann, die aber auf dieses Gedankenmuster
zurückzuführen sind. Die bekannteste so entstehende Aggressionsform ist die Leinenaggression, die insbesondere bei den Hunden häufig vorkommt, die am Halsband über den Leinenruck gearbeitet werden.

Viele Kynologen betonen, dass der Hals des Hundes eine wichtige soziale Empfangsstation für positive und negative Zuwendung ist. Die Halsseiten des Hundes dienen dem Kontakt mit engen Freunden in vertrauensvollem Umgang, Nacken und Kehle dienen als Bereiche der Einordnung. Führen wir einen Hund an einem noch so komfortablen Halsband, lässt sich nicht verhindern, dass über die Leine falsche Informationen zum Hund fließen, denn ein Halsband berührt ständig alle Halsseiten und desensibilisiert diese für Berührungen. Wir können unsere Hände gar nicht so ruhig halten, dass die Leine immer locker durchhängt, weshalb viele Hundehalter ihrem Hund durch unbewusstes Herumfuchteln und Gezupfe an der Leine ein Chaos an Signalen übermitteln, die dieser bald zu ignorieren lernt. Seine „soziale Empfangsstation“ stumpft ab und er lernt, dass es schwierig ist, mit seinem Menschen zu kommunizieren!

Die Körpersprache eines Hundes, der stark an der Leine zieht oder gezogen wird, verändert sich, wenn er an einem Halsband geführt wird. Die Körperhaltung wird provokanter, da der Hals nach oben gestreckt wird. In manchen Fällen halten die Besitzer die Leine sogar so straff und kurz nach oben, dass der Hund regelrecht ausgehebelt wird und auf den Hinterfüßen steht, was bei der Führung über ein Geschirr nicht passieren kann.

Verheddert sich ein Hund mit dem Brustgeschirr, wird ihm zumindest nicht die Luft abgedrückt und die Gefahr des Strangulierens ist nicht gegeben. Viele mit Geschirr entlaufene Hunde sind ohne zurück gekommen, denn zur Not lässt sich ein Geschirr vom Hund durchbeißen, wenn er irgendwo fest hängt. Ein Halsband nicht!

Die Befürchtung mancher Hundehalter, ihren Hund kräftemäßig nicht mehr im Griff zu haben, wenn er ein Geschirr trägt, ist unbegründet und wird in der Regel von denen als Argument in die Waagschale geworfen, die es noch nicht versucht haben. Die Führung eines Hundes ist eine Frage der Erziehung und Führtechnik und nicht des Kraftaufwandes.

Zieht man alle diese Argumente in Betracht, finden wir es nach heutigem Wissensstand unabdingbar, dass unsere Hunde an einem Brustgeschirr geführt werden. Bei der Auswahl des Geschirres sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Das Material, aus dem das Geschirr gefertigt ist, sollte weich und anschmiegsam sein. Am besten auch waschbar, falls sich Ihr Hund einmal in etwas übel riechendem wälzt.
  • Das Geschirr sollte an allen Enden zu öffnen sein, damit es dem Hund bequem angelegt werden kann. Wählen Sie möglichst kein Geschirr, das so vernäht ist, dass Sie die Pfote(n) Ihres Hundes hindurchziehen müssen, denn viele Hunde empfinden das als sehr unangenehm.
  • Der Steg auf dem Rücken sollte fest vernäht sein, damit die an ihm eingehängte Leine nicht hin und her rutscht und damit es keine Scheuerstellen am Körper gibt. Außerdem sollte er nicht zu kurz sein, da sich das gesamte Geschirr sonst beim Tragen nach vorne zieht.
  • Zwischen den Bändern, die seitlich über den Rumpf des Hundes laufen, und der Achselhöhle sollte bei mittelgroßen bis großen Hunden eine Hand breit Platz sein, da sich das gesamte Geschirr sonst beim Tragen nach vorne unter die Achselhöhlen zieht und dort einschneidet und scheuert. Bei kleinen Hunden wie Dackel oder Chihuahua reicht eine Breite von ein bis zwei Fingern aus.
  • Die Bänder, aus denen das Geschirr gefertigt ist, dürfen nicht zu schmal sein. Ist die Auflagefläche der Bänder nämlich nicht breit genug, können sie einschneiden.
  • Die Verschlussschnallen sollten stabil und so abgerundet sein, dass sie sich der Körperform anpassen.
  • Wenn Sie das Geschirr angelegt haben, achten Sie darauf, dass es nicht zu eng sitzt, denn sonst drückt es schmerzhaft auf die Wirbelsäule. Sie sollten bequem mit Ihrer Hand unter das Geschirr gleiten können, dann sitzt es richtig.
  • Stellen Sie das Geschirr so ein, dass es nicht vorne auf den Brustbeinknochen drückt.
  • Über Nacht oder bei längeren Aufenthalten zu Hause sollten Sie das Geschirr abnehmen.

Copyright
Alle Rechte liegen bei Clarissa v. Reinhardt/ animal learn. Die Vervielfältigung und Weitergabe dieses Textes ist ausdrücklich erwünscht und erlaubt, allerdings nur in ungekürzter Form und unter Nennung der Quelle.

Verwendete Quellen
Clarissa v. Reinhardt, 
www.animal-learn.de
Sabine Harrer, Physiotherapeutin, www.dogs-physio.de

Brustgeschirr statt Halsband

1. Kehlkopf, Halsmuskulatur und die Halswirbelsäule werden geschont

Durch das Tragen eines gut sitzenden Brustgeschirres wird der Druckpunkt auf den Brustkorb
verlegt. Die komplette Halspartie des Hundes erfährt so keine Einwirkung.

Beim Tragen eines Halsbandes kommt es dagegen zu folgenden körperlichen Belastungen:
a) Zerrungen, Quetschungen, Stauchungen der HWS
durch Rucke an der Leine oder Reinspringens in die Leine
b) Quetschungen im Haut-und Muskelbereich
c) Muskelrisse in der Halsmuskulatur: bei längerem Tragen von z.B. Stachelwürgern ist auf dem Röntgenbild ein heller Kreis um die HWS zu sehen, der von alten Vernarbungen herrührt.

Klinische Studien haben bewiesen, daft Verspannungen in der Halswirbelsdule zur gleicher Symptomatik wie beim Menschen führen: Kopfschmerz, Schwindelgefühl, Schmerzen in der Wirbelsäule usw. Der Hund muß diese Schmerzen ertragen, well er sich nicht mitteilen kann.
Er kann uns nicht sagen „…heute habe ich Kopfweh und mir ist schwindelig“. Bei jedem Hund, insbesondere bei Hunden mit Gelenkserkrankungen (HD, Spondylose etc.)oder durch Züchtung sehr ‚anger Wirbelsäule (Dackel, Basset etc.) ist es von großem Vorteil,wenn die Wirbelsäule unbelastet von Druck und Ruck bleibt.

2. Erhöhte Verkehrssicherheit

Durch den auf dem Rücken liegenden Steg des Geschirres kann der Hund schneller und sicherer gehalten werden, wenn dies nötig ist. Ebenfalls ist dieses Halten am Ruckensteg angenehmer fur den Hund, als wenn er am Halsband festgehalten wird. Verletzungen an der Hand des Hundeführers durch einen sich im Halsband windenden Hund werden vermieden. Muß der Hund aus einer Gefahrenzone herausgezogen werden (Schacht, Flußufer etc.), ist dies am Geschirr problemlos möglich, ohne den Hund zu würgen.

3. Der Hals als soziales Organ

Taktile Kommunikation über den Hals: Berührungen an der Oberseite – Dominanzgebarden, unterdrückende Gesten Berührungen an der Unterseite – Subdominanz, unterwürfige Gesten, soziales Grüßen Berührung an den Seitenpartien – nur für gute Freunde zum Pflegeverhalten (Knabbern etc.)
Das Berühren des Halses ist (auch bei uns Menschen) etwas sehr „Intimes“. Nicht umsonst gibt es den Ausspruch „Bleib mir vom Hals“. Diese fein abgestufte Empfindsamkeit für die Signale, die über den Hals empfangen werden, stumpft in gewisser Weise ab, wenn durch das Tragen des Halsbandes praktisch ständig irgendwo am Hals Impulse kommen. Auflerdem ist es möglich, daß bei sehr schmerzhafter Einwirkung z.B. eine Verknüpfung zustande kommt: Seitliche Kontakte sind nicht freundschaftlich, sondern schmerzhaftl Folge: Auch bei seitlichen Kontakten kann der Hund mit Ausweichen, Abwehrdrohen oder Abschnappen reagieren.

4. Die Leinenführigkeit ist verbessert

a) Bei der Führung über ein Halsband kann sich der Hund voll in die Leine legen, um zu ziehen, weil der Mensch ihn durch das Halsband im Gleichgewicht hält, sodaß er nicht nach vorne kippen kann. Wenn der Hund den Druck selber aufbaut, dann spannt er seine seitliche Nackenmuskulatur so an, daß er den Druck puffern kann und er dadurch keine Schmerzen hat. Lediglich die Beeinträchtigung im Bereich der Luftröhre bleibt bestehen.

b) Durch das Ermöglichen des Sich-nach-vorne-legens verspannt sich die Nacken-, Rücken- und Oberschenkelmuskulatur beim Hund sehr stark, so daß es auch zu dauerhaften Verspannungen und Schmerzen kommen kann.

c) Eine körperliche Anspannung führt aber schnell auch zu einer psychischen Anspannung, weil der Hund sofort merkt, daft er nicht mehr locker und gelassen ist. So kann es zu schnelleren und heftigeren Reaktionen auf Reizsituationen kommen.

d) Beim Brustgeschirr ist die Statik des Hundes anders. Der Haltepunkt befindet sich zwischen Vorder-und Hinterbeinen, sodaß dem Hund zum richtigen Einstemmen nur die Hinterbeine zur Verfügung stehen. Durch den fehlenden Gegenhalt des Halsbandes kann der Hund sich nicht mehr in so extreme Schräglagen begeben, well er sonst den Halt verlieren und auf die Nase fallen würde.

e) Durch diese veränderte Statik kommt es zu einem aufrechteren Gang, die Beine werden gleichmäßiger belastet und die Verspannung von Muskulatur wird so verhindert. So ist nicht nur die Muskulatur entspannt, sondern auch der ganze Hund wesentlich lockerer.

f) Gestreßte Hunde neigen zum Zerren an der Leine. Nachdem die Hunde entspannter an der Leine gehen, kommt es erst gar nicht zu einem Aufbau von weiterem Streß, sondern sogar zu einem Abbau, wenn die Leine richtig gehandhabt und der Hund über die richtigen Hilfen geführt wird.

5. Fehlverknüpfungen und daraus resultierendes Fehlverhalten werden vermieden

a) Der Hund lernt im wesentlichen über die Verknüpfung von Reizen mit den entsprechenden Erfahrungen, ob positiver oder negativer Art, die im Hundegehirn abgespeichert werden.

b) Wenn der (besonders) noch junge und temperamentvolle Hund stürmisch zu anderen Hunden oder Personen hin will, wirft er sich zwangslaufig in die Leine. Dadurch wird ein Schmerz im Halsbereich ausgelöst, den der Hund dann mit allen Reizen verbindet, die er hört, sieht, riecht oder schmeckt. So kommt es zu einer immerwahrenden Folge von Begegnungen, bei denen der Hund abspeichert: immer wenn ich freundlich auf andere Hunde / Menschen zugehe, tut’s mir weh.

c) Hunde verfügen über ein gutes Konfliktmanagement fur solche Situationen:

  1. Man versucht, das was einen ängstigt oder Schmerzen bereitet, über Beschwichtigungssignale zu besänftigen.
  2. Man versucht, Distanz zu dieser Person oder dem Hund aufzubauen.
  3. Wenn das beides nicht ausreicht oder möglich ist, versucht man, sich den Hund oder die Person vom Leibe zu halten: Es folgen Bellen, Knurren, Drohen, Zahnezeigen, Schnappen, Zwicken, Bei[len

d) Meistens funktionieren die Schritte 1 und 2 nicht, was im Laufe der Zeit dazu führt, daß Hunde immer mehr Verteidigungs-und Angriffsstrategien ausprobieren und bei Erfolg entsprechend perfektionieren.

Was beim Kauf und Anpassen beachtet werden sollte

  1. Das Material soll leicht, weich und anschmiegsam sein. Weder das Material, noch Vernähungen dürfen am Körper des Hundes scheuern oder einschneiden. Leder ist deshalb oft nicht gut geeignet, well es bei Feuchtigkeit zuerst sehr weich und beim Trocknen anschließend sehr hart wird.
  2. Die Verschlüsse sollten in der Form so gerundet sein, dass sie sich der Körperform anpassen und nicht gerade vom Körper abstehen. Außerdem sollten die Verschlüsse strapazierfähig und langlebig sein.
  3. Das Material soll waschbar sein.
  4. Das Geschirr soll auf beiden Seiten zu öffnen sein. Geschirre, in die der Hund mit einer oder beiden Pfoten einsteigen muß, sind nicht gut geeignet. Besonders ungeeignet: sog. „Step-in-Geschirre“, in die der Hund mit beiden Pfoten einsteigen muß und die dann oben verschlossen werden – an jeder Seite hängt dann ein Endstück herum und schlabbert beim Laufen.
  5. Der Ruckensteg und der Bauchsteg müssen fest vernäht sein, damit er beim Tragen nicht hin und her rutscht.
  6. Die Breite der Gurte muß dem Gewicht des Hundes angepaßt sein. Dies ist besonders bei den Größen 70-80 cm bzw. 70-90 cm Brustumfang zu beachten.
  7. Beim Anpassen darauf achten, daß zwischen Achselhöhle und Seitengurt bei Welpen drei Finger und beim erwachsenen Hund eine Hand breit Platz bleibt. Ebenso darauf achten, daß der MetaIlring, der sich am Brustkorb befindet, nicht auf dem Brustknochen liegt, sondern auf der gut gepolsterten Brustmuskulatur
  8. Manche Hunde, besonders solche, die das Tragen des Geschirres noch nicht gewohnt sind, knabbern gem an den Stoffgurten. Deshalb gilt während der Eingewöhnungszeit: den Gurt unmittelbar vor dem Spaziergang anlegen und sofort nach der Heimkehr (oder evtl. schon vor dem Hineinsetzen ins Auto) abmachen.
  9. Markenfirmen bieten auch Reparaturen für die Geschirre an, die z.B. vom Hund durchgeknabbert wurden oder bei denen ein Verschluss defekt ist.

Wir empfehlen den Kauf von Geschirren der Firma together, die diese Kriterien alle erfüllt. Diese Geschirre erhältst Du bei uns im Shop mit dazu passenden Leinen ab 3 m.

Hundeschule Liberty

Schnauzengriff

Momentan geistert ein alt-neues „Allheilmittel“ durch die Hundeerziehungswelt: Der „Schnauzengriff“.  Da er in aller Munde zu sein scheint und ich selbst sehr vernünftige Menschen damit irgendwie „herumhantieren“ sehe, möchte ich hier mal meine Beobachtungen und Sichtweise darlegen.

Ich beobachte schon seit längerem Hunde im Zusammenleben und der Aufzucht von und mit Welpen aller Altersklassen und vielerlei Rassen und deren Mischlinge. Im Grunde ist mein Heim nie ohne wenigstens einen Welpen, der in Not geraten ist. Vielleicht können meine Beobachtungen und die Rückschlüsse, die ich aufgrund dessen gewonnen habe, einigen „Schnauzengreifern“ Denkanstösse vermitteln oder Menschen gar nicht erst zu „Schnauzengreifern“ werden lassen.

Zunächst einmal für die Ahnungslosen: Was ist eigentlich ein Schnauzgriff? 

In den Hundeschulen wird der Schnauzgriff als Griff von oben über die Schnauze mit mehr oder weniger großen Druck (je nach Veranlagung und Brutalität des Hundetrainers) gegen die Lefzen auf die darunter liegenden Zähne gelehrt. Einige Trainer meinen, bei einem „erfolgreich“ und korrekt ausgeführten Schnauzengriff müsse der Welpe laut aufschreien, denn nur so sei es richtig. Ich persönlich stufe den Schnauzengriff als körperlichen Übergriff auf ein empfindliches und äußerst sensibles Körperteil des Hundes, nämlich den Fang, ein.

Abgeleitet wird der Schnauzengriff von etwaigen Beobachtungen der Mutterhündin mit ihren Welpen. Im Internet offenbaren sich Horror-Szenarien und Beschreibungen. Es heißt beispielsweise: „Die Mutter geht mit ihrem Fang quer über die Schnauze ihrer Jungen und beißt oder kneift kurz zu.“

Meine Güte, was ist das für eine Brutalität in der Aufzucht! Gar nicht auszudenken, was bei einer derartigen wochenlangen Aufzucht und Maßregelungen für Hunde entstehen! Ich habe im Zusammenleben von Hunden mit Welpen noch nie eine Hündin gesehen, die ihren Jungen in den Fang beißt – noch nie! Im Gegenteil, die Hündin ist zumeist äußerst geduldig und ihren Nerven weitaus strapazierfähig. 

Ich kann bestätigen: Es gibt ein „Über-den-Fang-Greifen“. Es ist jedoch eher ein sanftes, nachdrückliches „Stupsen“, wenn die erste ebenfalls sanfte Verwarnung oder der Versuch des Abdrängens der Welpen, z. B. von den Zitzen nicht ausreicht. Oft kommt vorher ein Knurren und der Welpe hat zunächst noch einmal die Chance, selbst zu reagieren. Erst wenn die Welpen ca. 7 Wochen alt sind und mitunter etwas zu energiegeladen ältere Gruppen-Mitglieder belästigen, wird der Schnauzengriff schon mal energischer, jedoch keinesfalls so, dass der Welpe laut und massiv und nachhaltig aufschreit.

Irgendwann im Verlaufe der Zeit werden die Schnauzgriffe immer seltener und es reichen zumeist die ganz normalen altbekannten innerartlichen Kommunikationsmittel. Es ist albern und absurd, Ihren fast erwachsenen oder erwachsenen Hund mit einem Schnauzengriff zu maßregeln. Mal ehrlich, würden Sie Ihren Ehemann oder Ihre Ehefrau auch mit Stuben-Arrest oder Fernseh-Verbot belegen?
  
Es ärgert mich immens, wenn Leute, die noch niemals Mutter und Welpen aufgezogen und beobachtet haben, vorschnell solche Erziehungsmittel übernehmen, anderen kluge Ratschläge erteilen und dann auch noch tönen: Das macht doch die Mutterhündin auch so mit ihren Welpen. Bitte fragen Sie künftig diese Leute, die Ihnen zum Schnauzengriff raten, woher sie ihre Erfahrungen beziehen. Wieviele Welpen mit ihren Müttern sie schon in der kompletten Zeit der Aufzucht beobachtet haben? Fragen Sie nach!

Mehrere Probleme gibt es, über die die „Schnauzengreifer“ nachdenken sollten:

Der Schnauzengriff wird von der Mutter nach meinen Beobachtungen stets nur dann eingesetzt, wenn etwas „zuviel“ oder „übermäßig“ ist, insbesondere beim Erlangen der Zitzen, bei all zu stürmischen, aufdringlichen Spiel u. ä. Niemals habe ich das Über-den-Fang-greifen beobachten können, weil ein Hund nicht richtig „Sitz“ macht oder in der Tierarztpraxis nicht brav neben mir sitzen bleibt. Der Schnauzengriff ist also kein Korrekturmittel für unerwünschtes Verhalten, sondern er dämpft vielmehr einen situationsbezogenen Überschwang.

Wenn Sie den Schnauzengriff bei Ihrem erwachsenen Hund einsetzen, so bitte ich Sie, mal darüber nachzudenken, wie oft Sie selbst den praktizierten Schnauzengriff bei erwachsenen Hunden beobachten konnten? Gar nicht oder äußerst selten? Aha, und warum glauben Sie, dass dies das geeignete Korrekturmittel für Ihren Hund ist?

Schnauzenspielereien, Schnauzenzärtlichkeiten sind übrigens etwas völlig anderes als der Schnauzengriff …

Ich oute mich an dieser Stelle als „Anti-Schnauzen-Greifer“. Ich bin keine „Mutter-Hündin“ und bilde mir weder ein, den richtigen Zeitpunkt für einen Schnauzengriff zu kennen, noch den richtigen Druck auszuüben. Ich bin nämlich nur ein Mensch. 

Mit welcher Arroganz wir gerade in der Hundeerziehung Mittel aus dem innerartilichen Repertoire übernehmen, ist unglaublich. Wir erdreisten uns, unsere Hunde mit Schnauzengriff und Alphawurf zu belegen und lassen aber diejenigen Hunde sofort einschläfern, die mit ebensolchen innerartlichen Mitteln (Aggression) antworten oder sich dagegen zu wehren versuchen. Wie absurd ist das denn? Mit Fairness hat das nichts zu tun und mit Vertrauen, Bindung und Sicherheit erst recht nicht.

Copyright by Claudia Hauer
1. Vorsitzende des TSV Welpennothilfe e. V., Weitergabe,
Vervielfältigung unter Angabe der Quelle und der Autorin

Kong – Die Kunst des Füllens

Beispiel für das Füllen eines Kongs (für den Anfängerhund)

Erster Schritt:
Wichtig ist die Wahl der richtigen Größe! Beachten Sie bitte auch, dass Sie den Kong entsprechend des „hausgrößten“ Hundes wählen.
ACHTUNG: Kleine Rassen brauchen mittelgroße Kongs zum Füllen.

Zweiter Schritt:
FüIle ein Stück gefriergetrocknete Leber, Erdnussbutter oder Käse in das kleine Loch an der Oberseite.

Dritter Schritt:
FüIle etwa zwei Drittel des Hohlraums mit Futterbrocken gemischt mit einigen der im zweiten Schritt verwendeten Leckerbissen.

Vierter Schritt:
Fülle das Ietzte Drittel mit Dosenfutter.

Fünfter Schritt:
Klemme dann ein Stück Hundekuchen in das Ende, so dass er aus der Öffnung hervorragt. Diese „Ieichte Beute“ bietet eine sofortige Belohnung und wird Deinen Hund dazu bringen, die Aufgabe „ernst zu nehmen“.

Es ist für Hunde wichtig, bei ihrer „Arbeit“ erfoigreich zu sein. Gestalte es daher zunächst einfach, die Kong-Füllung herauszuholen.

Wenn der Hund erfahrener wird, wirst Du die Aufgabe etwas schwieriger machen wollen – so geht es:

  1. Stopfe die Füllung fester.
  2. Befestige Hundekuchen im Hohlraum, indem Du sie am Innenrand der Öffnung festklemmst.
  3. Lass es einfrieren! Probiere unterschiedliche Kombinationen aus Dosenfutter, Bratensaft, NudeIn, Reis und Kartoffelbrei gemischt mit Futterbrocken und friere es ein – „Kongs am Stiel“ sind bei vielen Hunden beliebt!
  4. Streiche etwas Erdnussbutter auf das kurze Ende des Kongs, um es zu verstopfen. SteIle den Kong in einen Becher auf den Kopf. Fülle ihn mit Wasser, Hühnerbrühe oder Fruchtsaft und friere es ein. Am besten im Freien verfuttern.
  5. Käse drauf! Mische Käsestücke oder Streichkase (oder Scheibletten) mit Futterbrocken und erhitze es etwa 90 Sekunden lang in der Mikrowelle, um eine Kruste zu erreichen, die alles im Inneren zusammenkleben lässt.

Auf eine sichere Temperatur abkuhlen lassen! 

Tipps:
Stelle den Kong in einen Behälter, wenn Du ihn einfrieren oder in der Mikrowelle schmoren !asst.
Wasche den Kong sofort nach dem Ausleeren aus. Er kann auch in der Spülmaschine gespült werden.
Sei kreativ! Entwickle eine Reihe von Rezepten, aber achte beim Experimentieren auf den Magen Deines Hundes.

Achtung
Nicht zu heiß und nicht zu kalt servieren, bedenke, dass die Füllung innen lange heiß ist!!!

Einige beliebte Rezepte

Die Menge reicht jeweils für einen Kong Größe Medium.

Banana Rama
1 frische Banane – 2 Teelöffel Weizenkeime – 1 Teelöffel einfacher Joghurt (es kann auch die Lieblingssorte Deines Hundes sein)
Banane zermatschen, Weizenkeime und Joghurt hinzufügen. Mit einem Teelöffel in den Kong einfüllen, fertig.

Cheesy Dental Kong Delight
3 Scheiben des Lieblingskäses Deines Hundes
Ein einfacher Weg, jedes Hundespielzeug interessant zu machen. Einfach die Scheiben Käse in die Rillen des Dental Kongs legen (aufpassen, dass nichts ans Seil kommt). Dann 20 bis 30 Sekunden in der Mikrowelle schmelzen lassen. Abkühlen nicht vergessen!

Philly Steak:
Steakstücke – ein wenig Schmelzkäse
Steakstücke einfüllen und mit dem Schmelzkäse die große Öffnung verschließen,so dass nichts herausfallen kann.

Veggie Kong Omelet:
1 Ei – geraspelter Käse – ein Gemüse, welches Dein Hund mag
Ei und Gemüse vermischen, dann den Käse drüberstreuen. Fur etwa 20 Sekunden in die Mikrowelle. Abkühlen nicht vergessen!

Mac’n Cheese:
Übriggebliebene Maccaroni und Käse
Vermischen und fur etwa 20 Sekunden in die Mikrowelle. Abkühlen nicht vergessen!

Simple, Tried and True:
Ein wenig Erdnussbutter in den Kong schmieren. Einfacher geht es nicht.

Trixies Favorite:
Pute- oder Hühnerfleisch mit eingeweichten Futterbrocken vermischen. Einfrieren, fertig!

Aunt Jeannie’s Archeology Kong (für den fortgeschrittenen Hund) von Jean Donalson:

Erste Schicht: geröstete, ungesalzene Erdnüsse und getrocknete Leberstücke
Zweite Schicht: Trockenfutter, Hundekuchen oder Leberkekse – Cheerios – zucker- und salzfreie Erdnussbutter getrockenete Bananenchips, Äpfel und Aprikosen
Dritte Schicht: Karottenstreifen – Pute, oder übriggebliebene Ravioli oder Tortellini 
Stopfe es so dicht wie möglich. Das Ietzte Stück, das eingefüllt wird, sollte ein Stück Aprikose oder eine Ravioli sein, als weicher Abschluss in der grossen Öffnung.
Light-Version: Ersetze die Erdnüsse durch zerbröselte Reiscracker, die getrocknete Leber durch Casar Croutons und die Erdnussbutter durch fettfreien Streichkäse.

Stubenreinheit

Stubenreinheit ist nicht angeboren. Bedenken Sie, dass Sie ein „Baby“ ins Haus geholt haben, das noch nicht trocken ist.

Tragen Sie den Welpen nach dem Schlafen, Fressen, Spielen, längeren Autofahrten etc. nach draußen an einen ruhigen Ort, möglichst auf eine Wiese. Der Untergrund sollte weich sein. Bleiben Sie bei ihm und loben Sie ihn mit freundlicher Stimme, nachdem er sein „Geschäft“ erledigt hat. Loben Sie ihn nicht während er sein „Geschäft“ verrichtet, sonst kann es sein, dass er es unterbricht, weil er von Ihnen abgelenkt wird.

Unterlassen Sie Strafen jeder Art. Nackenschütteln, mit der Nase in den Urin oder Kot stupsen oder ähnliche drastische und obendrein falsche Sanktionen sind unsinnig und werden vom Welpen nicht verstanden! Dadurch lernt der Welpe nicht, stubenrein zu werden – sondern nur, Angst vor Ihnen zu haben.

Beobachten Sie Ihren Hund/ Welpen! Wenn er unruhig wird oder sich im Kreis dreht, führen Sie ihn nach draußen.

Ein Welpe muss anfangs auch nachts mal raus. Stellen Sie sein Körbchen direkt neben Ihr Bett, um erste Anzeichen von Unruhe bemerken zu können.

Nachts oder in Ihrer Abwesenheit sollten Sie den Welpen nicht in eine Hundebox sperren. Der Hund gerät darin in Not und Stress, weil er sich nicht in seinem „Nest“ versäubern möchte.

Regeln von früher sind überholt. Strafen Sie den Hund auch dann nicht, wenn Sie ihn auf „frischer Tat“ ertappen. Er könnte die Strafe mit Ihnen statt mit dem eigentlichen Ereignis verknüpfen. Dann wird er sich nur noch heimlich, nicht mehr in Ihrer Anwesenheit lösen.

Ein kurzes ruhiges „Nein“ reicht, um die unerwünschte Handlung in dem Moment zu unterbrechen, in dem er sich gerade im Wohnungsbereich lösen will. Heben Sie ihn hoch und bringen Sie ihn an einen geeigneten Ort, an dem er sich in Ruhe versäubern kann. Achten Sie auch genau darauf, ob Ihr Hund Anzeichen dafür zeigt, dass er raus möchte. Steht er vor der Tür? Schaut er öfter zur Ausgangs- oder Terrassentür? Ist er unruhig? Fiept er? Dies alles können seine Versuche sein, sich Ihnen mitzuteilen, dass er mal „muss“.

Ignorieren Sie „kleine und große Missgeschicke“, die in Ihrer Abwesenheit passiert sind und beseitigen Sie sie kommentarlos! Nichts sagen, nicht genervt schauen, nicht strafen, nicht ärgern! 

Nie Essigreiniger zum Putzen betroffener Stellen verwenden, der Essiggeruch regt den Hund zum Urinieren an.

Hundebücher empfehlen manchmal den Einsatz von Zeitungspapier, auf das der Hund im Haus pieseln oder koten soll. Dann soll er wieder Schritt für Schritt davon entwöhnt werden, indem die Zeitung immer kleiner gefaltet wird und schließlich ganz verschwindet. Warum so umständlich, wenn es auch einfach geht??? Ausserdem besteht die Gefahr einer Fehlverknüpfung – der Hund lernt, sich im Wohnungsbereich (!) auf Zeitungspapier zu lösen, nicht aber auf anderen Untergründen wie zum Beispiel einer Wiese und vor allem draussen, wo er sich ja eigentlich lösen sollte.

Ein Welpe braucht Zeit, um zu verstehen, was von ihm verlangt wird. Ausserdem muss er, wie ein kleines Menschenkind auch, seinen Schließmuskel erst trainieren, bevor er ihn kontrollieren kann. In der Regel dauert die Erziehung zur Stubenreinheit Tage bis Wochen, das ist von Hund zu Hund unterschiedlich.

In der Literatur empfohlene Kommandowörter zum Urinieren oder Koten sind unsinnig und gefährlich. Funktioniert die Methode und ist der Hund gehorsam, hält er so lange ein, bis Sie das erlösende Wort sprechen. Ein so kontrollierendes Verhalten gegenüber einem uns anvertrauten Lebewesen ist moralisch fragwürdig und kann, gerade beim Welpen oder älteren Hund, enormen Stress auslösen und gesundheitsgefährdend werden. Der Hund soll sein Geschäft nicht auf Kommando verrichten, sondern dann, wenn er das Bedürfnis hat!

Tage und Nächte mit Geduld und Lob zahlen sich aus. Wichtige Grundregel: Verhaltensweisen werden durch Belohnung verstärkt! Loben Sie Ihren kleinen Hund also, wenn er „es“ an der richtigen Stelle gemacht hat. Sollte sich trotz allem nicht der gewünschte Erfolg einstellen, bedenken Sie, dass auch eine Erkrankung wie zum Beispiel eine Blasenentzündung vorliegen könnte. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Tierarzt!

 © by animal learn

Ernährung betrifft uns alle!

Du möchtest das beste für Deinen vierbeinigen Begleiter und die Besuche beim Tierarzt sollen sich reduzieren? Dann beginne bei einer gesunde Ernährung und lass Dich beraten. 
Ernährungstermine nach Vereinbarung und in manchen Monaten gibt es einen Ernährungs-Stammtisch – den findest Du unter: http://hundu.at/veranstaltungen.html

Für einen individuellen Beratungstermin kontaktiere mich unter: info@hundu.at

Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Ernährung auch das Verhalten des Tieres zu einem großen Teil beeinflußt, deshalb sollten Sie nur das beste für Ihren Vierbeiner füttern.

Wichtig ist

die Kunst des Etikettenlesens,

wobei uns der Hersteller hier nicht immer alles leicht verständlich präsentiert. 

  • Wissen Sie, wie hoch der Rohaschegehalt sein soll? (<5%)
  • Was sich dahinter verbirgt?
  • Was versteht man unter Zusatzstoffen?
  • Wußten Sie, dass 90% der Vitamine künstlich zugesetzt werden?
  • Und wissen Sie aus welcher Quelle das Eiweiß stammt?

Nehmen Sie Futtermitteletiketten mit und wir analysieren diese gemeinsam.

Achten Sie auch auf die Erzeugerfirmen, denn nachweislich verwenden folgende Firmen (Quelle: peta.at) Tierversuche für die Erzeugung der Futtermittel:

GESUNAl
z.B. Tix, Ko-Kra, Romeo, Schnucki, Chico, Premium, Rufus, Tropic
Napur GmbH
APF ( Animal Premium Food)
Procter & Gamble
Iams / Eukanuba
Masterfoods GmbH
Pedigree, Whiskas, Cesar, Royal Canin, Shba, Chappi, Trill, Frolic, Kitekat, Pal, Bounce, Catsan, Winergy
Nestle Purina Petcare Deutschland GmbH
Purina, Bonzo, Matzinger, Felix, Gourmet, Friskies
Saturn Petfood GmbH
Animonda, Hikari, Kaytee, Saturn, beliefern auch Discounter

Bist du interessiert und möchtest mehr erfahren? Kein Problem, melde dich bei mir!

ernaehrung

Tipps gegen Silvesterstress

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Flexi-Leinen

Flexi-Leinen

Was tun gegen Zecken und Co?

Absuchen

Bei kurzhaarigen Hunden ist das Absuchen des Fells und der Haut, beispielsweise nach Zecken nach dem Spaziergang, sicherlich eine vernünftige Lösung, denn kein Mittel – ob pflanzlich oder chemisch – aufzutragen, ist am Natürlichsten. Wenn man alle Parasiten findet: prima!
Flöhe entdeckt man am ehesten, wenn man den Hund mit einem sehr feinen Kamm auskämmt: befinden sich kleine schwarze Punkte im Haar, gibt man diese auf ein Küchenkrepp und beträufelt sie mit Wasser. Färbt sich das Küchenkrepp rot, dann handelt sich es um Flohkot (=Blut).
Es gilt: wenn man 1 Floh sieht, sind noch mindestens 100 auf dem Hund unterwegs.

Knoblauch

In kleinen Mengen regelmäßig verabreicht, funktioniert Knoblauch bei vielen Hunden sehr gut. Es wirkt abwehrend gegenüber Zecken, Flöhen, Läusen und Würmern. Am besten frischen Knoblauch mit etwas tollem pürieren (Schmand, Öl, Hackfleisch, Leberwurst,…), und unters Futter mischen. Ganz ungefährlich ist das aber nicht: Das Zwiebelgewächs Knoblauch wirkt blutverdünnend, bei zu häufiger/hoher Gabe entsteht eine Blutarmut. Es ist wie bei vielen Mitteln: die Dosis macht’s. Darum ist unbedingt auf die richtige Menge zu achten, die natürlich an allgemeinen Gesundheitszustand, Alter und Gewicht angepasst werden muss.

Die toxische Dosis bei Hunden liegt verschiedenen Studien zufolge mit 5 g/kg beim frischen Knoblauch, bei Knoblauchextrakt mit 1,25 g/kg über einen Zeitraum von 1 Woche täglich. 

Ein Zehe Knoblauch wiegt etwa 2 g. Um einen Labrador mit 30 kg umzubringen, müsste man ihm also über sieben aufeinanderfolgende Tage 75 Zehen pro Tag geben.

Knoblauch empfiehlt sich besonders bei Hunden, die viel ins Wasser gehen, und somit für Produkte zu äußerlichen Anwendung ungeeignet sind. Generell ist eine geringe Knoblauchgabe ganzjährig zu empfehlen, da Knoblauch antibakteriell, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd wirkt.

Zum Weiterlesen:
http://www.barfers.de/knoblauch.html
http://www.hundenarren.com/…/alternative-mittel-gegen-zeck…/

Kokos

Die in Kokosraspeln und Kokosöl enthaltene Laurinsäure wirkt laut einer universitären Laborstudie ebenfalls gegen Zecken. Sie soll darüber hinaus auch einem Befall von Würmern, Flöhen und Läusen vorbeugen.
Kokos ist generell sehr gesund. Es besteht aus hochwertigen gesättigten Fettsäuren, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Darüber hinaus ist Kokos gut für den Darm und für Haut und Fell.
Bei Hunden unter 20kg empfiehlt sich die Gabe von 1 Teelöffel Kokosraspel ins Futter 2x/ Woche, bei Hunden über 20kg je 1 Esslöffel, gerne ganzjährig. In der Zeckensaison kann es sinnvoll sein, auf 4x / Woche zu steigern, und zusätzlich äußerlich Kokosöl aufs Fell aufzutragen.

Zum Weiterlesen:
http://www.hundenarren.com/…/alternative-mittel-gegen-zeck…/ 
https://kompetenztierzentrum.wordpress.com/…/kokosol-das-s…/

Duftöle und Kräuter

Vor einigen Jahren gab es kaum Alternativen zu den chemischen Keulen. Heute boomt der Markt mit natürlichen Shampoos, Sprays, Seifen und Co. Nicht bei jedem Hund wirkt allerdings jedes Mittel, es gilt Ausprobieren. Und nicht jeder Hund verträgt jedes Produkt, es kann auch zu Hautreizungen und anderen Problemen kommen. 
Seifen, Sprays und Tropfen, die zum Beispiel über Pfefferminze-, Teebaum- und Nelkenöl wirken, bieten zumeist einen natürlichen Schutz ohne das Fell zu schädigen. Allerdings sind Hunde mit ihrer sehr empfindlichen Nase oft angewidert, und rennen davon, sobald sie die Flasche entdecken. Es gilt also abzuwägen, was für den Hund machbar ist. Je nach Präparat muss der Hund vor jedem Spaziergang „parfümiert“ werden, oder nur über eine gewisse Zeit mit fortdauernder Wirkung.

Ketten und Anhänger

Die Wirkung von Bernsteinketten, die in sich genug ätherische Öle tragen und diese auf das Fell abgeben und gleichzeitig über statische Aufladung funktionieren sollen, ist wissenschaftlich unbestätigt. Gleiches gilt für Zeckenanhänger, die über eine aufgeprägte bioenergetische Ladung funktionieren sollen. Manche Besitzer schwören darauf, Ausprobieren schadet nicht.

Chemie

Tierärzte greifen meistens zu Spot-on-Produkten wie Exspot, Frontline, Advantix und Co., da sie sehr wirksam sind. Diese funktionieren meistens repellent als auch abtötend. Der beliebteste Wirkstoff ist Permethrin (wird auch als Schädlingsbekämpfungsmittel in Teppichen und im Holzbauwesen eingesetzt). Nervengift also, das Haarausfall, Allergien, Epilepsie, Sehstörungen und weitere Krankheiten zur Folge haben kann. Auf den Beipackzetteln steht übrigens, dass Kinder den Hund nach dem Auftragen einige Zeit nicht mehr berühren sollen. Katzen, die aus Versehen eine Dosis Hund-Exspot verabreicht bekommen, überleben dies meist nicht, da ihnen ein Enzym zum Abbau fehlt. Menschen, die mit Permethrin behandelt wurden, klagten über Nervosität und starken Juckreiz. In Deutschland und Österreich ist Permethrin nicht mehr als Pflanzenschutzmittel zugelassen. Die US-Umweltbehörde EPA hat Permethrin als möglicherweise krebserregend eingestuft. Besonders gefährlich ist Permethrin für Heranwachsende und Krebskranke, da es die Zellteilung stört.

Quelle:
www.dogcom.de/